Trauerrednerausbildung - Worte, die die Seele berühren

Anders als bei Reden, die zu den schönsten Lebensereignissen wie Geburt und Hochzeit gehalten werden, ist die Rede anlässlich eines Begräbnisses oder einer Verabschiedung jene, die Menschen dann berührt, wenn sie selbst keine Worte mehr finden. Es gehört (leider) zu unserer Gesellschaft, dass wir zumeist weder in der Schule noch von nahestehenden Angehörigen lernen, mit Tod, Trauer und Verlust umzugehen. Dabei betreffen diese LEBENSTHEMEN jede und jeden einzelnen. Vielen Kulturen fällt es heutzutage schwer, würdevoll Abschied zu nehmen. Vor allem dann, wenn keine Religionszugehörigkeit die dementsprechenden Rituale übernimmt. Wir Menschen haben oft verlernt, unsere spirituelle Anbindung im Leben – jenseits aller Religionen – wahrzunehmen. Ein Todesfall in der Familie oder eines nahestehenden Menschen konfrontiert uns wie nichts anderes sonst im Leben mit genau diesen Themen, die wir oft sehr lange verdrängen: – Was passiert nach dem Tod? – Wo ist der geliebte Mensch jetzt? – Was kann ich tun, um weiterhin verbunden zu bleiben? – Wie soll ich all die Trauer ertragen, die jetzt über mich herein bricht? Eine weltliche* Trauerrede kann einen so wertvollen Beitrag dazu leisten, Trost, Halt, Anbindung und Vertrauen zu schenken. Einer Trauerrednerin kommt die besondere Aufgabe zu, genau dafür Worte zu finden. Das erfordert große Empathie und Feingefühl, ebenso wie eine starke Präsenz in Stimme und Auftreten. Am allermeisten aber erfordert es für mich die Bereitschaft und den Ruf, sich auf die Themen Tod, Trauer und Verlust einlassen zu können. Mit Herz und Seele. *so lautet die gängige Bezeichnung im Gegensatz zur religiösen Trauerrede.

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