Karriere und Berufschancen

Was bedeutet Learning Development in Betrieben?
Früher war alles so einfach. Ein neuer Mitarbeiter oder eine neue Mitarbeiterin wurde eingestellt, erhielt vom bzw. von der Vorgesetzten eine Einschulung und war für die Arbeit im Betrieb gerüstet… Ganz so einfach war es in Wirklichkeit auch nicht. Aber trotzdem: Im Vergleich zu damals haben sich die Bereiche Wissensmanagement, Wissenstransfer und Wissensentwicklung in Unternehmen massiv verändert. Wissen entwickelt sich unglaublich schnell weiter und Beschäftigte in allen Berufen müssen sich ebenso laufend weiterentwickeln. Neu entwickelte, oftmals digitale Methoden machen die Aufbewahrung, regelmäßige Aktualisierung und Weitergabe von Wissen einfacher, erfordern aber wieder eigenes Know-how. Daher braucht es ExpertInnen für Learning Development, die zeitgemäße, bedarfsorientierte Lernökosysteme schaffen können.

Was sind Lernökosysteme?
Der Begriff Ökosystem beschreibt das „gedeihliche“ Miteinander von Lebewesen und Lebensraum. In einem Lernökosystem kann sich Wissen ebenso beständig weiterentwickeln wie diejenigen, die das Wissen weitergeben, diejenigen, die das Wissen übermittelt bekommen und die Methoden, mit denen Wissen gespeichert oder weitergegeben wird. Es ist also ein sehr komplexes System, das fachmännisch geführt und betreut werden muss. Learning & Development – Experten verfügen daher über Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen und setzen dies zum Wohle des betrieblichen Lernökosystems ein.

Welche Jobs gibt es in diesem Bereich?
In allen beruflichen Bereichen gibt es innerbetriebliches Fachwissen (das durch die Expertise der vorhandenen Mitarbeiter sowie durch betriebliche Erfahrung gespeist wird, sowie externes Fachwissen, also wissenschaftliche Erkenntnisse oder Weiterentwicklungen bei Produkten, Märkten oder bei Kundenbedürfnissen. Je nach Größe des Betriebes sind die Agenden des Learning & Development unterschiedlich organisiert. Oft werden die Aufgaben vom Recruiting mitübernommen, meistens von der Personalentwicklung und nicht selten von der Assistenz der Geschäftsführung. In größeren Betrieben gibt es eigene L&D Abteilungen.

Es gibt aber auch einen riesigen und beständig wachsenden Markt von Anbietern für Wissensvermittlung und Wissensspeicherung: Von der Entwicklung digitaler Lern-Apps oder Lernplattformen, Unternehmen im Bereich Erwachsenenbildung bis hin zur Beratung von Unternehmen bei der Auswahl der für sie passenden Inhalte und tools. Kaum ein Wirtschaftszweig entwickelt sich so schnell weiter.

Was lernen Sie in diesem Kurs?
Die Zielgruppe für diesen Lehrgang sind sowohl Personen mit Interesse an einer (weiteren) Karriere im Bereich Human Ressources als auch Personen mit IT-Hintergrund, die in den riesigen Markt im Bereich L & D einsteigen wollen. Ebenso ist dieser Lehrgang geeignet für Trainer und Coaches oder Personen, die im weiten Feld der Unternehmensberatung tätig sein wollen.

Sie lernen in dieser Ausbildung wichtige Elemente des Wissensmanagements kennen (Erhebung des Wissens, regelmäßige Aktualisierung und Nutzbarmachung), verstehen Zusammenhänge in den Bereichen Personal- und Organisationsentwicklung, lernen neue digitale Möglichkeiten zur Wissensspeicherung und zur Wissensvermittlung kennen und wissen, wie sie in einem Betrieb ein gesundes Lernökosystem schaffen können.

Menschen mit einem IT-Background profitieren in dieser Ausbildung davon, dass Sie den Bedarf im betrieblichen Wissensmanagement kennenlernen und dies bei der Entwicklung neuer digitaler Möglichkeiten nutzen können. Und BeraterInnen / Coaches profitieren, weil sie Betrieben umfassendere Lösungen im Bereich Weiterbildung und Weiterentwicklung anbieten können.

Inhalte
Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten im Bereich Learning & Development
Auffrischung BWL – Wie funktionieren betriebliche Organisationen?
Grundlagen der Personalentwicklung: Strategischer vs. Individueller Bedarf
Betriebliches Wissensmanagement – Entwicklung der letzten Jahre
Unterschiedliche Theorien des Wissensmanagement
Explizites und implizites Wissen
Halbwertszeit von Wissen & passende Strategien zur Stabilisierung von Wissen
Wissen sichern, teilen und erweitern
Bestehende L&D-Strategien: Vor- und Nachteile
Wie geht Lernen? Zeitgemäße Lerntheorien, Lernmethoden und Lernstrategien im digitalen Zeitalter
Von Blended Learning bis LMS- Begriffsdefinitionen und Zusammenhänge
Digitale Lernangebote verstehen und nützen: Distance-Learning im Überblick
Blick hinter die Kulissen: die Technik hinter digitalen Lernangeboten
Didaktische Grundlagen digitaler Lernangebote
Bedeutung von Lernökosystemen und Lernökosysteme in der Praxis: Was ist zu bedenken?
Open Source Angebote im Bereich Lernen
Lernstrategien erarbeiten und Stakeholder überzeugen
Realistische Möglichkeiten der Integration von L & D in Organisationen unterschiedlicher Größe
Fallstudien
Einführung Arbeitsrecht
Networking und Praxiskontakte
Kaufmännischer Blick auf Lernökosysteme: Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Voraussetzungen zur Teilnahme
Abgeschlossene Lehre oder Matura, Deutschkenntnisse mindestens auf Niveau C1, kaufmännischer Hintergrund und / oder Fachwissen im Bereich IT von Vorteil.

Gruppengröße
mind. 5 TeilnehmerInnen

Voraussetzungen zur Erlangung des Diploms/Zertifikats
Mindestanwesenheit 80% der Präsenzzeit, positiv bewertete Projektarbeit (mind. 8 Seiten), positive Abschlussprüfung